Zwei Schankwirte auf Zeit beim Albverein

So löst SchwäPo-Chef Damian Imöhl mit Bürgermeister Peter Traub auf dem Volkmarsberg seine Wettschuld ein.

Wer hart arbeitet, der darf sich auch ein Gläschen schmecken lassen. Fotos: opo

Vor einem halben Jahr hat SchwäPo-Chef Damian Imöhl gewettet – und verloren. Jetzt hat er am Samstag seine Wettschuld beglichen. Gemeinsam mit seinem Herausforderer, Bürgermeister Peter Traub, hat er beim Schwäbischen Albverein in der Schutzhütte auf dem Volkmarsberg hinter dem Tresen gestanden. Die beiden Schankwirte auf Zeit waren dabei keineswegs bierernst.

Das Wetter mit Nieselregen und tiefen Wolken ist an diesem Novembersamstag nicht unbedingt für ausgedehnte Wanderungen prädestiniert. Dennoch machen sich etliche Oberkochener auf den Weg und finden auf dem Berg eine gut geheizte Schutzhütte des Schwäbischen Albvereins, kurz SAV, vor.

Hinter der Theke warten schon Punkt zwölf Uhr Chefredakteur und Bürgermeister auf die Gäste. Schließlich sind sie vorbereitet. Damian Imöhl hat eine Sahnetorte gebacken. „Selbst gemacht und nicht selbst gekauft?“, will dann auch der Erste Vertrauensmann vom Albverein, Andreas Ludwig, wissen. Denn es ist keine gewöhnliche Torte. Imöhl, der erklärt, wie er gebacken hat, spielt mit dem Backwerk auf die Debatte um den Grundstücksverkauf an den südkoreanischen Werkzeughersteller YG-1 an. Inmitten der viereckigen Torte ist die südkoreanische Flagge platziert.

Dass auch Peter Traub Humor hat, zeigt seine „Hirntorte“. Der gibt er den Untertitel „Torte der Erleuchtung“, ebenfalls aufs gleiche Thema – mit freier Interpretation – gemünzt. Die Optik lässt dabei keine Fragen aufkommen. Zudem hat das Oberkochener Stadtoberhaupt auch eine klassische Rumtorte gefertigt.

Doch zur Mittagszeit wollen die Gäste zunächst Deftiges. Gerauchte Bratwürste mit einem Weißbier sind gewünscht. Da zeigen Bürgermeister und SchwäPo-Chef, dass sie nicht zum ersten Mal den Schankwirt geben. Sie füllen die Hefeweizen souverän ins Glas. Mit einer Schaumkrone, wie es sich gehört.

„Ich mache immer wieder Hüttendienst beim Albverein – und das sehr gerne“, sagt Bürgermeister Traub über das Ehrenamt. Das leisten auf dem Volkmarsberg an jedem Wochenende in der Regel vier Mitglieder des SAV. An diesem Samstag ergänzen Hansjörg Widmann und sein Sohn Markus das Quartett. Sie arbeiten in der Küche. Bereiten Würstchen und Maultaschensuppe zu und sorgen bei Tee mit Rum und Kaffee für Nachschub.

Indessen ist Kaffeezeit. Die Gäste werden mehr und damit steigt die Nachfrage nach Kuchen. Südkoreanische Sahnetorte ist gefragt. „Das mit den Südkoreanern ist nicht so einfach“, kommentiert Traub augenzwinkernd als Imöhl versucht, das Backwerk unbeschädigt aus der Transportverpackung zu lösen.

Neben der Arbeit wird geplaudert; etwa über den jüngsten Wetteinsatz in Stödtlen. Als Messdiener will SchwäPo-Chef Imöhl agieren. Und als der Bürgermeister davon erzählt, dass es in Unterkochen einst ebenfalls dem Priester zur Seite stand, will Imöhl Traub dazu verpflichten, ihm doch im Virngrund auch zur Seite zu stehen.

In der Schutzhütte klappt die Teamarbeit auf jeden Fall perfekt. So gehen Radler, Cola, Weizen und Speisen über den Tresen; bisweilen serviert der Bürgermeister Speis und Trank auch an den Tischen. Davon sind Anneliese Neuhäuser und auch die anderen Gäste sehr angetan.

Die Unterstützung freut den örtlichen Albvereins-Chef Andreas Ludwig. Auch wenn die Hütte nicht so voll ist, wie gewünscht. „Die starken Tage sind eigentlich die Sonntage“, räumt er ein. Und in dieser Jahreszeit vor allem die letzten warmen und sonnigen Tage im Herbst.

Ulrike Schneider, Schwäbische Post

 

Südkoreanische Sahnetorte vom SchwäPo-Chef, Hirntorte vom Bürgermeister. Beide Kuchen spielen auf die aktuelle Diskussion in Oberkochen an.

 

Bürgermeister Peter Traub macht als Kellner eine gute Figur und serviert „Gerauchte“.

 

(v. l.): Bürgermeister Peter Traub, Hansjörg Widmann vom Albveuen und Damian Imöhl hinterm Tresen.

 

Bürgermeister Peter Traub hat südkoreanische Fähnchen mitgebracht.

 

Der erste Gast auf der Hütte: Thomas Röhrle aus Jagstzell.

 

Das Kuchensortiment am Samstag und am Sonntag.

 

(v. l.): Thomas Röhrle, Bürgermeister Peter Traub, SchwäPo-Chef Damian Imöhl, SAV-Vertrauensmann Andreas Ludwig, Hansjörg Widmann und Schwäpo-Redakteurin Ulrike Schneider.

 

Gast Anneliese Neuhäuser (2. v. l.) lässt sich die Südkoreanische Sahnetorte schmecken.

 

Auf dem Turm: Erster Vertrauensmann bei Albverein Andreas Ludwig (v.l.), SchwäPo-Chef Damian Imöhl und Gast Anton Abele.

 


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