Lachtränen in den Augen hatten die Besucher des Schwäbischen Mundart- und Liederabends im Schillerhaus. Die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins und die hiesige Volkshochschule präsentierten das Duo Aurezwicker.
Als "Glücksmomente für die Mundartszene" bezeichnete Hans-Peter Wolf von der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins die beiden Künstler Helmut Pfitzer und Reinhold Hittinger, die mit ihren Liedern, Gedichten und Instrumenten gehörig die Lachmuskeln strapazierten. weiter ...
Der Spaziergang durch die schwäbische Seele war ein Auftakt so recht nach dem Geschmack der Zuhörer. "Willst Du keinen Streit und Ärger, meide jeden Württemberger". D' Schwoba schaffat, d' Badener denkat.
Die beiden Künstler zwickten und pieksten auf humorvoll-kreative Art ins baden-württembergische Fleisch und die Poesie kreiste um Eigenheiten zwischen Städtern und Landbewohnern. Pfitzers Schlussfolgerung: "Auch unter den Stuttgartern gibt es Menschen".
Zwei Stimmen, zwei Gitarren und eine Tuba komplettierten einen Ohrenschmaus im Zeichen vergnüglicher Literatur. Nicht böse, aber immer mit dem nötigen Zwicker ins Fleisch, schmunzelnd, mit reicher Gestik und Tiefgang. Einfach amüsant die schmückenden Kostproben schwäbischer Dialektik, die die Kürze und Pointierung der Weltsprache Schwäbisch auf einen Nenner brachten. Die Lieder ließen neben deftiger Vitalität auch melancholischen Tiefgang nicht vermissen und immer wieder verstanden es die beiden trefflich, das Publikum mit ins Kleinkunst-Geschehen einzubeziehen.
Hittinger und Pfitzer präsentierten sich als Perfektionisten am schwäbischen Mischpult, kein Abklatsch, schwäbischer Witz mit Niveau, mal lyrisch, mal mit sarkastischem Unterton, oder fetzig und romantisch in munterer Folge. Beim Schwäbischen Rap gab es heiße Schenkel. Mit "Verschtand ond Gfühl" sangen und rezitierte sich das Duo Aurezwicker in die Herzen der Besucher.