Mundartabend in der Kolpinghütte
„Unser größter Schatz ist Schwäbisch reden“, sagt d‘r Glufamichl Manfred Rehm, der in der Rolle des Hobby-Tüftlers Felix Krautter zusammen mit Anja Mickler in der Rolle der Patentamts-Sekretärin Waltraud Löffler die Gäste beim Mundartabend in der Kolpinghütte unterhielt.
Manfred Rehm und Anja Mickler unterhielten die Gäste in der Kolpinghütte mit erfrischender Mundart. (Foto: su) |
Dass die Mundart-Abende des Schwäbischen Albvereins in Kooperation mit der Volkshochschule in den vielen Jahren ihres Bestehens zu einer überaus beliebten Veranstaltung geworden seien, unterstrich die gute Resonanz. Ein Stammpublikum hat sich formiert.
Über zwei Stunden lang hielten die beiden Mundartkünstler dem Publikum einen überaus unterhaltsamen Schwabenspiegel vor, in dem sich jeder Zuhörer irgendwo und irgendwie wiederfinden konnte. In verschiedenen Episoden zeigten Felix Krautter und Anja Mickler auf, wie direkt der schwäbische Dialekt ist, wie treffend man den Leuten im wahrsten Sinne des Wortes aufs Maul schauen kann.
Felix Krautter, ein schwäbischer Hobby-Tüftler, der seine jahrzehntelange schöpferische Tätigkeit endlich mit einem eigenen Talent krönen will – das ist die eine Seite des munter-witzigen Dialogs. Waltraud Löffler, angestellt im Stuttgarter Informationszentrum für Patente, ist der Kontrapunkt. Patente hin oder her, sie hat sich in diesen älteren Junggesellen verliebt.
Der „Daniel Düsentrieb der Erfindungen“ kommt mit ganz skurrilen „Bäschdeleien“, wie etwa mit einer Partnerschaftstestmaschine oder einem Frauenverstehapparat. Man umgarnt sich, schimpft sich an, treibt köstlich Anmache im so herznahen Dialekt. Und wenn‘s mal nicht klappt, dann sorgt „d‘r Schraubazieher“ für jene notwendige Abhilfe, damit der Patentfokus in die rechte Richtung geht und die passenden Daten ausspuckt.
Zwischenmenschliches wird serviert, das Publikum ist eingebunden unter dem Motto: „Alles selbst schon mal erlebt.“ Patentfindung und Amouröses gehen gemeinsame Wege.
Lothar Schell, Schwäbische Post