Die guten Geister des Volkmarsbergs

Die Holzmachergruppe packt auf dem Hausberg an. Wie sich die Altgedienten mit Leidenschaft um ein gepflegtes Ambiente am schönsten Platz der Stadt kümmern.

Luftaufnahme des Volkmarsbergturms, der Hütte zu seinen Füßen und der Wacholderheide. Während auf dem Härtsfeld (oben) der Nebel liegt, scheint hier die Sonne. Foto: privat

Die Einheimischen lieben ihren Hausberg, ihren Volkmarsberg-Turm und die Wacholderheide. „Wir sind froh, dass wir unsere Hausmeister haben“, sagt Vertrauensmann Andreas Ludwig. „Sie sind da, wann immer sie gebraucht werden“, fügt Ludwig hinzu. Seit fast 60 Jahren gibt es die Gruppe, die sich um das Umfeld des Hausbergs und der Landschaftspflege verdient macht.

Einst von stattlicher Größe ist die Untergruppe der Ortsgruppe im Schwäbischen Albverein Oberkochen merklich kleiner geworden. Man musste dem Alter Tribut zollen. Klar ist aber auch heute noch, dass es Vieles rund um den Volkmarsberg nicht so geben würde, wie man ihn eben kennt.

Frei Hand pflegte man in den ersten Jahren die Wacholderheide, bevor man 1965 mit dem ersten Zuschuss eine Motorsäge erstehen konnte.

„Die Kameradschaft in unserer kleinen Mannschaft ist eng“, sagt Paul Fischer, einer der Altvorderen. Aktive Ruheständler wie Anton Trittler und Paul Fischer leisten hier oben wie auch einige andere viel Arbeit“, stellt der Vertrauensmann fest. Oft wurde früher samstags ganztägig gearbeitet. Die Älteren werden sich an die 1960er-Jahre erinnern, als die alte Volkmarsberghütte abgebrochen und wieder neu aufgebaut wurde. Auch da war die Holzmachergruppe mittendrin im Geschehen. Namen wie Horst Eichentopf, Erich Kolb und Hans-Jürgen Löffler haben Rang und Namen in den Annalen der Holzmachergruppe. Auch als 1974 die Albvereinshütte abgebrannt war, waren die fleißigen Holzmacher mit dabei.

Die Hilfsaktionen waren immer ein bewährtes Netzwerk zwischen Albverein, der Stadt, dem Forstamt und der Beweidung durch eine Schäferei.

 

„Die Kameradschaft passt in unserer kleinen Gruppe.“  Paul Fischer, Ehrenamtler

 

Inzwischen sind die rührigen und natürlich ehrenamtlich Tätigen vornehmlich mit der Erhaltung und Pflege dessen befasst, was oben am Hausberg errichtet wurde. Sie halten die Albvereinshütte instand, sie sorgen für den Brennstoff und haben die Draufsicht auf die Naturschutzarbeit rund um den „Volkmarsberg-Gipfel.“

Preisgekrönte Gruppe

Der ehemalige Vertrauensmann Konrad Vogt drückte seine Wertschätzung einmal so aus: „Das ist eine Gruppe, wie es keine zweite im Albverein gibt.“

Nicht umsonst wurden die Holzmacher schon mehrfach mit Preisen bedacht. 1995 erhielten sie den Umwelt- und Kulturlandschaftspreis des Schwäbischen Heimatbunds und der Sparkassenstiftung, drei Jahre später konnte man den Sozial- und Kulturpreis des SPD-Ortsvereins entgegennehmen und 2003 gab es den Umwelt- und Naturschutzpreis der Heimatsmühle.

Keine Frage, die Holzmacher sind das „Gesicht des Volkmarsbergs“ und Paul Fischer schwört Stein und Bein: „Dem herrlichen Fleckle bleiben wir treu.“ Andreas Ludwig schiebt nach: „Es wäre schön, wenn Nachwuchs bei uns anklopfen würde.“

Lothar Schell, Schwäbische Post


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