Schwäbisch im XXL-Format

Heiteres und Besinnliches mit Hanno Kluge: Reihe „Mundart und Musik“ in der Kolpingshütte

Hanno Kluge schaute in Oberkochen den Schwaben aufs Maul. (Foto: ls)

Seinen Ruf als einer der besten Mundart-Dichter im Land unterstrich Sebastian-Blau-Preisträger Hanno Kluge bei seinem Gastspiel in der Kolpingshütte. Der Schwäbische Albverein und die Volkshochschule setzten damit die beliebte Reihe „Mundart und Musik“ fort.

Hanno Kluge schaut dem schwäbischen Dialekt ins Herz, schaut in die Seele, serviert Bedenkliches und Ergötzliches.
„Mundart ist Sprache, Heimat und Wurzel“, sagt er und neben knitzen und hintersinnigen Aphorismen im Dialekt hat er auch die leisen und nachdenklichen Momente in seinem Programm. „XXL“ übersetzt er mit „Xondheit, Xelligkeit und Lebensmut“ und so führte er das gut gelaunte Publikum in der Kolpingshütte auf eine launige Reise durchs Schwabenland, schaute sich selbst und seinen Landsleuten aufs Maul und schon sein Einstieg mit dem Gedicht vom „Nachtkrapp“ lässt seine Liebe zum schwäbischen Denken und Fühlen erkennen.

Sprachliche Spitzfindigkeiten formieren sich dabei zu einem gleichsam übermütigen wie hintersinnigen Streifzug durch die schwäbische Mentalität. Die schwäbischen Eigenheiten wie Sparsamkeit, „a gsonds Urmisstraua“, die geliebte Kehrwoche oder die Gründlichkeit beschreibt er mit einfühlendem Wortwitz und auch facettenreiche Wortspielereien kommen nicht zu kurz.
Seine Semantik malt Bilder und damit trifft er Herz und Seele der Zuhörer. 2002 wurde der in Dagersheim bei Böblingen wohnhafte Hanno Kluge mit dem Sebastian-Blau-Preis ausgezeichnet und er hat inzwischen sieben Bücher veröffentlicht.

Fotos und Text von Lothar Schell, SchwäPo


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