Auf dem Volkmarsberg, dem Hausberg von Oberkochen, befindet sich eine ca. 28ha große Wacholderheide. Wacholderheiden sind prägende Landschaften der Schwäbischen Alb und sind entstanden durch intensive Beweidung mit Schafen und Ziegen. Sie sind somit keine natürlichen Landschaften, dennoch sind sie schützenswert und stehen unter Naturschutz.
Weil aus wirtschaftlichen Gründen keine intensive Beweidung mehr stattfindet - auf dem Volkmarsberg kommt der Wanderschäfer mit seiner Herde durchschnittlich nur zwei- oder dreimal im Jahr für ein paar Tage - müssen wir Menschen mit nachhaltigen Naturschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen für die Erhaltung dieser typischen Landschaftsform sorgen. In 1960 wurde von der Ortsgruppe Oberkochen des Schwäbischen Albvereins eine "Gruppe der Holzmacher" gegründet, die sich die Wiederherstellung und Pflege der Wacholderheide zur Aufgabe gemacht hat. Die Erfolge sind für alle, die den Volkmarsberg besuchen, erkennbar. Die Gruppe der Holzmacher besteht derzeit aus zehn Personen, darunter eine Frau. Es sind alles Pensionäre im Alter von 62 bis 77 Jahren.
Eine derartig anspruchsvolle und vor allem arbeitsintensive Aufgabe ist von den "Holzmachern" allein nicht zu schaffen. Sie wurde durch die Stadt Oberkochen, das Staatliche Forstamt, die Freiwillige Feuerwehr Oberkochen und natürlich durch den Schwäbischen Albverein unterstützt. Seit 1994 konnten Jugendliche eines internationalen Workcamps in die Pflege der Wacholderheide eingebunden werden. Diese Workcamps vermittelten die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste e. V. (IJGD) mit Sitz in Bonn.
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Nun zum achten Mal, hat in diesem Jahr eine Gruppe, bestehend aus 14 Jugendlichen im Alter von 16 bis 24 Jahren aus Japan, Polen, Rumänien, Bulgarien, Tschechien, Spanien, Italien und Deutschland, bei freiwilligen Arbeitseinsätzen an 8 Tagen das von den Holzmachern gemähte Gras aus der Fläche gebracht oder verbrannt. Ebenso wurden Steinriegel ausgelichtet und geputzt, Büsche entfernt und von Besuchern hinterlassener Müll gesammelt. Dabei wurde eine Fläche von etwa 10ha gepflegt, so dass im Zeitraum von zwei bis drei Jahren die Gesamtfläche ein Mal die Pflegemaßnahme erfährt.
Den Jugendlichen wurde in der arbeitsfreien Zeit Interessantes und Sehenswertes bei Betriebsbesichtigungen und Exkursionen zu touristischen Zielen im Ländle nahe gebracht. Auf den beigefügten Bilder zeigt eines die Jugendlichen, einen großen Teil der Betreuer und Helfer sowie die Holzmacher, das andere Jugendliche bei den Pflegearbeiten.
Auf diese Weise haben wir internationale Zusammenarbeit mit nachhaltiger Landschaftspflege und Naturschutz verbunden und gelebt.