Porträt: Ludwig trägt den Geist der Älbler in sich

Warum Andreas Ludwig (59) den Hausberg liebt.

Der 59 Jahre alte Vorsitzende ist gerne auf dem Volkmarsberg. Er hofft, dass auch junge Leute dem Verein beitreten. Foto: ls

„Der Start der Hüttensaison war gut, so kann es weitergehen“, strahlt Andreas Ludwig bei dem Gespräch vor Oberkochens Albvereinshütte, die am vergangenen Wochenende zum ersten Mal nach monatelanger Vakanz wieder geöffnet hatte. „Ich bin ein Teamplayer und ich weiß, dass wir fleißige Leute in unserer Ortsgruppe haben, die ihren Part mit hoher Verantwortung ausführen“, sagt Ludwig. Der Volkmarsberg, die Wacholderheide, die schmucke Hütte und allen voran natürlich der Volkmarsberg-Turm sind ein Renner. „Andere Vereine haben auch eine Hütte, wir haben dazu einen tollen Turm“, lacht Ludwig.

Vertrauensmann der Älbler

Andreas Ludwig ist gebürtiger Aalener, dort arbeitet er auch als Siebdrucker. Im Jahr 2000 zog es ihn mit seiner Familie nach Oberkochen. Dort wohnt er auf der Heide. Seit 15 Jahren ist er Mitglied bei den Älblern. „Ehrenamt ist ein dickes Pfund, auch bei uns“, bekennt er. Vier Jahre war er stellvertretender Vorsitzender der Ortsgruppe, seit sieben Jahren ist er als Nachfolger von Konrad Vogt Vorsitzender. Im Jargon der Älbler Vertrauensmann. 350 Mitglieder zählt die Ortsgruppe. „Es wäre schön, wenn wir mehr Nachwuchs hätten, eigentlich sind wir ja ein Familienverein“, sagt Ludwig, der sich nach eigenen Worten als „Primus inter Pares“ versteht, als Moderator und kooperativer Koordinator der Gruppierungen.

Glücklich zeigt sich Ludwig, dass man in Sachen Hüttendienst personell (noch) auf der sicheren Seite steht. Einige Altvordere seien weggebrochen, aber die Ortsgruppe verfüge über sehr engagierte Nachfolger. Im Blick hat Andras Ludwig die Nachwuchsarbeit. Eine Referentin des Hauptvereins werde die Ortsgruppe in Sachen Nachwuchs ins Visier nehmen und Vorschläge erarbeiten. Dieses Jahr wäre man schon dran gewesen, Corona machte einen Strich durch die Rechnung. „Keiner führt bei uns Statistik, wenn nötig, ist man einfach da“, beschreibt Ludwig den Einsatz seiner Mitstreiter.

Ein Dank an die Hausmeister

Gut sei die Zusammenarbeit mit der Stadt, wenn Hilfe gebraucht wird. Auch mit der Feuerwehr, die vierteljährlich 6000 Liter Wasser auf den Hausberg karrt. „Besonders möchte ich die Hausmeister des Berges loben“, fügt der Vertrauensmann hinzu. Ludwig meint damit die Holzmacher-Gruppe der Ortsgruppe – eine Handvoll Altgedienter, die die Albvereinshütte instand halten, für den Brennstoff sorgen und die Draufsicht auf die Naturschutzarbeit rund um den „Volkmarsberg-Gipfel“ haben. Die aktiven Ruheständler um Anton Trittler und Paul Fischer leisteten Kärrner-Arbeit, so der Vertrauensmann.

Gerne erinnert sich Ludwig an besondere Veranstaltungen, etwa das Hütten- und Turmjubiläum oder das Jubiläum der Oberkochener Ortsgruppe. Eine Veranstaltung, die nicht auf dem Berg, sondern in der Kolpingshütte stattfindet, lässt der Vertrauensmann nicht außen vor: „Mundart und Musik“ – zweimal im Jahr gibt es herzhaften Dialekt in Wort und Lied.

Was sich Andreas Ludwig wünscht? Ludwig sagt kurz und knapp: „Dass der alte Geist der Älbler auch in der Zukunft bestehen bleibt.“ Und: „Dass auch mehr junge Leute Spaß am Vereinsleben haben.“

Lothar Schell, Schwäbische Post


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