Liedermacher und Kabarettist Dieter Huthmacher zu Gast in der Kolpinghütte
„Macken machen Lachen“ heißt das neue Programm von Dieter Huthmacher. Die Oberkochener mögen ihn. Zum zweiten Mal gastiert er auf Einladung der Volkshochschule und des Schwäbischen Albvereins in der Kolpinghütte in der Reihe „Mundart und Musik.“
Als Dieter Hutmacher mit seiner „frecha Gosch“ zur Klampfe greift, wird’s lustig in der Oberkochener Kolpinghütte. (Foto: ls) |
„Wenn ma sei Gosch ned halda ko, nennt ma des Mundart“, sagt Dieter Huthmacher, der seit 1970 sein Publikum begeistert. Mal eben mit der ihm ins Stammbuch geschriebenen „frecha Gosch“, mal besinnlich, ironisch-witzelnd, aber auch ganz leise und unter die Haut gehend. Immer mit dabei ist seine Gitarre, die seinen Strophen von Land und Leuten und vom Alltagsgeschehen vor und hinter der Haustür den musikalischen Leitfaden gibt.
Es dauert nicht lange, bis der Funke zum kleinen, aber sachkundigen Publikum überspringt. Sein herbstliches Kalenderblatt sorgt für die Initialzündung und was so alles vor der Haustür passiert, das ist aus dem Leben gegriffen und gefällt den Leuten. Huthmacher wirkt authentisch, Gekünsteltes ist ihm fremd, er schaut den Leuten aufs Maul und ins Gesicht und bei seinem Blick in die Wohnstuben menschelt es.
Zwischendrin rüffelt er – ganz sensibel, aber treffend – das Kleinbürgertum, immer ins sympathische Saitenspiel seiner Gitarre verpackt.
Gerne parliert der in Pforzheim im baden-württembergischen Grenzgebiet wohnende Liedermacher über die „Gelbfüßler“ und ihre Macken. Die Vernetzung von Mimik, Reimtechnik, schöner Stimme und rhythmischem Vibrato machen seine Lieder zum „Mundart-Leckerle.“ Semantischer Witz inklusive.
Wenn er Heimat oder zarte Bande thematisiert, wird es still im Raum. Wie etwa beim tiefgängig intonierten schwäbischen Liebeslied. Ganz laut ist hingegen der Beifall des Publikums. „Man hört ihn immer wieder gerne“, sagt Hans-Peter Wolf von der hiesigen Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. Vielleicht gibt es im kommenden Jahr den „Hattrick.“
Lothar Schell, Schwäbische Post