Aus der »Schwäbischen Post«

Der Alb-Nusszwick - Jubiläum beim Schwäbischen Albverein: 50 Jahre Nusszwick

„Der Nusszwick gehört zum festen Inventar und ist Teil des gesellschaftlichen Lebens in unserer Albvereinsgruppe“, sagt Obmann Konrad Vogt. Das geheimnisumwobene Würfelspiel mit den Walnüssen feiert am kommenden Freitag in der Schutzhütte auf dem Volkmarsberg sein 50-jähriges Bestehen.

Immer am ersten Freitag im Dezember trifft man sich beim Albverein zum Nusszwick. Ein Würfelspiel, das 1962 im Rahmen der Brauchtumspflege von Mitgliedern des Oberkochener Albvereins eingeführt wurde und seitdem in der Ortsgruppe auf dem Hausberg seinen festen Platz hat.

Dabei ist das beliebte Würfelspiel längst nicht mehr ein Privileg der gestandenen Älbler. Neben dem Männernusszwick gibt es auch den Nusszwick für Groß und Klein, den Junior-Nusszwick oder den Handarbeitsnachmittag mit Frauen-Nusszwick.

„Und das beliebte Brauchtum hat abgefärbt auf einige andere Oberkochener Vereine, wo man auch munter drauflos spielt“, freut sich Konrad Vogt, der zum Jubiläums-Nusszwick am Freitag um 19 Uhr Großandrang erwartet.

In früheren Zeiten spielten bereits die Bauern auf der Heidenheimer Alb vor allem im Winter dieses Würfelspiel. Einen Walnussbaum hatte jeder auf seinem Hof. Und Nüsse statt Geld als Spieleinsatz gewährleisteten, dass Haus und Hof trotz Spielverlusten nicht den Besitzer wechselten.

Das Grundprinzip des Spiels ist einfach. Eine oder mehrere Würfelbecher – je nachdem wie viele Personen mitmachen – laufen von Person zu Person, von Tisch zu Tisch. Dabei muss jeder Vorder- wie Hintermann die Differenz der direkt zu vergleichenden Würfelergebnisse bei niedrigerem Würfelergebnis auszahlen bzw. er erhält bei höherem Würfelergebnis die Differenz ausbezahlt. In der Regel dauert ein Spiel zwanzig Minuten und wer am Ende der Spielzeit die meisten Nüsse erwürfelt hat, der hat gewonnen und ist für dieses Jahr der so genannte „Oberzwicker“.

„Der Original-Nusszwick ist das Spiel der Väter, das schon vor Jahrzehnten von Schäfern, Köhlern und Webern auf der Ostalb um die Nikolauszeit gespielt wurde“, blickt Konrad Vogt zurück. Heute kommen die Mitspieler aus allen Berufszweigen. Unverdrossen bei Wind und Wetter wandert man hoch zum Berg, um Spaß und Freude zu haben.

Zugelassen beim Original-Nusszwick am Freitag sind übrigens nur Mannsbilder. So will es die Tradition.

Lothar Schell, Schwäbische Post

 

Aus dem Amtsblatt »Bürger und Gemeinde«

Jubiläum: 50 Jahre Nusszwick auf dem Volkmarsberg

»Nusszwick« heißt das geheimnisumwobene Würfelspiel, das alljährlich am ersten Freitag im Dezember um 19 Uhr in der Schutzhütte oben auf dem Volkmarsberg stattfindet.

Es ist »das Spiel der Väter«, das schon vor Jahrzehnten von Schäfern, Köhlern und Webern auf der Ostalb um die Nikolauszeit gespielt wurde. Heute sind es solche aus allen Berufszweigen, die unverdrossen bei jedem Wetter, ob Schneegestöber oder Sturmgebraus, zur Hütte kommen.

Seit 1962 wurde lückenlos auf unserem Hausberg der ORIGINAL-NUSSZWICK zur Ermittlung des »OBERZWICKERS« durchgeführt und im goldenen Zwickerbuch dokumentiert. Original-Nusszwick deshalb, weil zwischenzeitlich andere Gruppierungen versuchen, dieses reine Männerspiel in »gemischter Besetzung« nachzuahmen. Wir gönnen es ihnen und auch den Spaß und die Freude, die damit verbunden ist.

Auch in diesem Jahr haben an diesem Abend nur »g'standene Mannsbilder« Zutritt zur Hütte und die Spielleitung würde sich freuen, wenn sich das ein oder andere Mannsbild angesprochen fühlt. Nur ein Säckchen mit Walnüssen muss mitgebracht werden; alles andere ist in der Schutzhütte vorhanden. Getränke und Vesper zu Jubiläumspreisen sowie schöne, wertvolle Preise winken den Siegern vom Ober- bis zum Minizwicker.

Es bestehen Spielregeln, die noch nie nach außen gedrungen sind - so ganz männlich eben. Wichtig sind sie deshalb, weil sie älter sind als alle Gesetze der Welt. Nun Ihr Mannen, kommt am 2. Dezember zum »Gut Zwick« hinauf in unser schönes Naturschutzgebiet mit Turm und Hütte. »Eure Schätzle drunt im Tal zwickt Ihr dann ein andermal«, so steht es im Zwicker-Lied!

Eine lange Winternacht wird garantiert bei Spiel, Musik und Gesang um schöne Stunden verkürzt.


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