Nusszwick-Jubiläum auf dem Volkmarsberg - Fernsehen und Radio waren dabei

Die Überraschung für die Teilnehmer war perfekt gelungen, denn nur ganz wenige wussten, dass Vertreter von Rundfunk und Fernsehen dabei sein würden, wenn die Männer-Nusszwick-Runde der Ortsgruppe Oberkochen ihr 50. Jubiläum feiert. In der gemütlichen Schutzhütte auf dem Volkmarsberg war daher ausreichend Platz für die 38 Spieler und das Fernsehteam mit Kamera und Zubehör. Im Schwabenradio SWR4 und in der Landesschau »total regional« wurde das Ereignis ein paar Tage später ausgestrahlt.

Vertrauensmann Konrad Vogt eröffnete den Abend mit einer kurzen Begrüßung und der Organisationsleiter Joachim Figura gab einen Rückblick auf die vergangenen 50 Nusszwick-Abende: In mittlerweile drei Zwicker- Büchern werden die Spiele in Wort und Bild aufgezeichnet. So waren es von 1962 bis 2010 immerhin 1704 Teilnehmer, das heißt, durchschnittlich wurde mit 34 Teilnehmern gespielt.

Es gab im Laufe der Jahre sowohl Oberzwicker mit 45, als auch mit 209 erwürfelten Nüssen. Ehrenoberzwicker Horst Eichentopf erinnerte an den 1977 verstorbenen Alfred Maier, der dieses Spiel vor 50 Jahren, also 1961, einführte. Damals wurde zunächst probehalber im Turmstüble gewürfelt.

Mittlerweile hatte Spielführer Karl Mangold seine Würfelbecher, die Trillerpfeife und die Stoppuhr in Position gebracht. Alle warteten ungeduldig auf den Anpfiff. Doch zuvor wurde der Zwickermarsch angestimmt. Begleitet von den hauseigenen Musikern ertönte er sodann aus stimmgewaltigen Männerkehlen. Und dann ging es los, mit einem Startkapital von 15 Nüssen! Verbindliche Einweisung in die Spielregeln, ein kurzer, schriller Pfiff und schon hörte man die Würfelbecher auf den Tischplatten krachen, untermalt von Anfeuerungsrufen »Hopp, hopp, laufe lasse!« 20 aufregende Minuten später war das Spiel um den Jubiläums-Oberzwicker vorbei.

Erstmals zwei Oberzwicker

Beim Auszählen dann eine Kuriosität: Erstmalig seit 50 Jahren gab es zwei Oberzwicker mit je 64 Nüssen. Noch mal gezählt wird beim Nusszwick aber nicht, der Ehrenkodex besagt, dass einmal gezählt wird, und dieses Ergebnis gilt.

Dreimal hieß es »Gut Zwick« und die Wanderfreunde Werner Riedel und Helmut Hahn bekamen die Nusszwickerkette überreicht. Diese beiden Namen werden nun in der Bodenplatte des hölzernen Nussknackers verewigt, in der alle Oberzwicker eingraviert sind.

Es folgten zwei Spiele um den Volkmarsberg-Cup und um den Alfred-Maier-Gedächtnispreis. Mit 89 bzw. 109 Nüssen endeten diese nach 15 Minuten. Während einer Pause konnten sich die hungrigen Spieler mit Speis und Trank zu Sonderpreisen erfrischen. Ein gespendetes Fass Bier sorgte zusätzlich für die nötige Stärkung vor dem nächsten Spiel.

Das Minizwicker-Spiel, das mit 20 Nüssen gespielt wird, war bereits nach 2 Minuten und 40 Sekunden vorbei. Dann folgte das letzte Spiel, nämlich der »Lokal-Zwick«. Der Lokal-Zwick wird zwischen 4 Spielern ausgetragen, von denen einer nach dem anderen ausscheidet, wenn er keine Nüsse mehr hat. Der zuletzt noch übrig ist, hat das Spiel gewonnen.

Mit dem Schlusslied »Das Leben ist ein Würfelspiel - wir würfeln alle Jahre« endete der offizielle Teil des Abends. Tatsächlich steht der nächste Termin schon fest, nämlich Freitag, 7. Dezember 2012.

Nach solch ernsthaftem Tun entspannten sich die Männer bei manch einem Trank und der schwere, bunt bemalte Nussknacker machte die Runde, denn die Spielgewinne konnten endlich verzehrt werden. Ausgelassen war die Stimmung, Witze und Anekdoten wurden zum Besten gegeben, untermalt vom unermüdlichen Knacken der Nussschalen.

Bürgermeister Peter Traub, der von Anfang an dabei war, freute sich über einen Zinnkrug mit Deckel, den er beim Spiel um den Volkmarsberg-Cup gewonnen hatte. Und auch alle anderen 17 Sieger (jeweils Platz 1 bis 3) räumten begeistert den Tisch mit den Preisen ab, der von verschiedenen Sponsoren reichlich gefüllt worden war.

Der Abend neigte sich dann seinem Ende zu, und das Rundfunk- und Fernsehteam wurde gebührend verabschiedet. Die behagliche Hütte leerte sich nun so langsam, bis auch die letzten Nusszwicker zu später Stunde den Abstieg ins Tal antraten.

 


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