Der Volkmarsbergturm in Oberkochen wurde 80 Jahre alt – Am Sonntag, 3. Oktober 2010 war Bergfest
Die Mitglieder des Schwäbischen Albvereins und Wanderer aus nah und fern feiern am kommenden Sonntag, 3. Oktober 2010, ab 10 Uhr gemeinsam, wenn der Volkmarsbergturm, das Wahrzeichen der Stadt Oberkochen, seinen 80. Geburtstag begeht.
„Wir sind stolz auf unseren Volkmarsberg, den Turm und auf unsere Schutzhütte“, sagt der Vertrauensmann der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins, Konrad Vogt.
Der Volkmarsbergturm hat eine lange und bewegte Geschichte. Sagenhafte 4000 Besucher kamen zur Einweihung am 25. Mai 1930. Diese große Zahl spiegelt wider, welch hohen Freizeit- und Stellenwert der Volkmarsberg und sein Turm nicht nur für Oberkochen, sondern für Tausende von Besuchern der gesamten Region und weit darüber hinaus haben. „Wenn unser Hausbergturm 80 wird, hoffen wir auf eine große Resonanz“, sagt Konrad Vogt. Natürlich ist auch die Schutzhütte geöffnet, der Turm kann bestiegen werden und man kann die herrliche Rundumsicht genießen.
Staatlicher Messturm wird zum Aussichtsturm
Der Volkmarsberg hat im Albvereinsleben schon immer eine ganz besondere Rolle gespielt. Schon 1890 wird er in den Albvereinsblättern erwähnt. „Wegzeichnung tut not“, schrieb damals der Verfasser. Bereits drei Jahre später wurde der Weg von Oberkochen zum Volkmarsberg markiert.
Auf dem Volkmarsberg befand sich damals ein elf Meter hoher Holzturm, der 1890 vom Staatlichen Vermessungsamt zu Mess- und Orientierungszwecken errichtet worden war. 1895 genehmigte die Hauptversammlung des Schwäbischen Albvereins den Kauf dieses Holzturms, der zu einem 16 Meter hohen Aussichtsturm ausgebaut werden sollte. Der Holzturm fiel den Herbststürmen des Jahres 1911 zum Opfer. Der Erste Weltkrieg und die nicht leichten Nachkriegsjahre ließen es nicht zu, sofort den Bau eines steinernen Turms in Angriff zu nehmen.
Der Turm als Wahrzeichen
Erst im Jahre 1929 konnte mit dem Bau des Turmes begonnen werden. 1930 wurde das Oberkochener Wahrzeichen fertig gestellt und für die Öffentlichkeit freigegeben.
Der 23 Meter hohe Volkmarsbergturm, die angrenzende Schutzhütte der Ortsgruppe und nicht zuletzt ein dichtes Netz aus gut ausgeschilderten Wanderwegen bieten den Wanderern aus nah und fern ein ideales Ambiente. Vom Turm aus hat man bei günstiger Witterung den Blick frei bis zu den Alpen. „Hoffen wir, dass der Wettergott am Sonntag mitspielt“, sagt der Vertrauensmann.
Viele Jahre in der Hand vom Militär
Nicht immer war der Blick frei. Nur wenige Jahre nach der Fertigstellung war der Turm für die Bevölkerung nicht mehr zugänglich. Über 20 Jahre stand er zunächst ausschließlich dem deutschen Militär und nach Kriegsende nur den amerikanischen Alliierten zur Verfügung.
Erst 1961 wurde er wieder freigegeben. Dann wurde am Turm selbst und drum herum viel gearbeitet: Turmrenovierung im Jahre 1980, der Bau der zweiten und dritten Hütte nach einem Brand.
Rund um Turm wird das Hüttenteam der SAV-Ortsgruppe am kommenden Sonntag fürs leibliche Wohl sorgen.
Lothar Schell, Schwäbische Post