Volkmarsberg-Turm wird 90!

900 Säcke Zement und 45 000 Liter Wasser waren für den Turmbau nötig.

390 Tonnen wiegt der Volkmarsberg-Turm – etwa so viel wie 5200 Erwachsene. Foto: ls

Jubiläen gehören gefeiert, die Corona-Krise hat etwas dagegen. Am 25. Mai wird der Volkmarsberg-Turm 90 Jahre alt, doch eine große Feier kann die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins in diesem Jahr nicht machen. Auch die Volkmarsberg-Hütte ist geschlossen.

Die Blockhütte des Albvereins auf dem Volkmarsberg, der Aussichtsturm und die Wacholderheide sind das Wahrzeichen von Oberkochen mittendrin im Naturschutzgebiet Volkmarsberg. Vor 82 Jahren wurde der „Hausberg Oberkochens“ unter Naturschutz gestellt. Der Volkmarsberg, so wie er sich heute darstellt, ist das Resultat der Arbeit vieler Beteiligter. Natürlich trägt die Ortsgruppe des SAV hieran großen Anteil im Rahmen einer Kollektivleistung, für die der staatliche Naturschutz, die staatliche Forstverwaltung und auch die Stadt Oberkochen einen erheblichen Beitrag leisten, um die Kulturlandschaft des Volkmarsbergs zu bewahren.

Beim 75-jährigen Bestehen berichtete Willibald Grupp, damals 90 Jahre alt, „über unseren Hausberg, der Herzblut ist“. Schon 1897 war ein hölzerner, elf Meter hoher Vermessungsturm erstellt worden, der 1911 einem Herbststurm zum Opfer fiel.

Im Mai 1930 wurde der von Fabrikant Fritz Leitz geförderte Turm mit einem großen Wandertreffen eingeweiht.

Billie „Wichai“ Müller berichtet Woche für Woche im Amtsblatt über Land und Leute und die Kleinode von Oberkochen. „Der Aussichtsturm ist eine ganz besondere Attraktion“, sagt er. Nicht nur für die Oberkochener. Aus dem ganzen Land kommen die Menschen, um in der Wacholderheide zu wandern und um bei gutem Wetter die Fernsicht vom Aussichtsturm zu genießen.

Es war viel Arbeit, den 23 Meter hohen Turm zu realisieren. 900 Sack Zement waren nötig, 250 Kubikmeter Sand und Kies, 45.000 Liter Wasser. Die Deckplatte wog 20.000 Kilo, das ist so viel wie 266 Menschen. Der ganze Turm wiegt 390 Tonnen, das sind ungefähr 5200 Erwachsene.

Die Einweihung vor 90 Jahren war ein großes Fest, auch der damalige Wirtschaftsminister Reinhold Maier war dabei. Wer vom Volkmarsberg-Turm spricht, nennt im gleichen Atemzug die Schutzhütte des Schwäbischen Albvereins, auch diese hat eine Geschichte: 1974 hatte ein Feuer die gesamte Hütte zerstört. Es war eine grandiose Leistung, wie die Älbler die Hütte innerhalb von neun Monaten in Eigenleistung mit 9000 freiwilligen Arbeitsstunden wieder aufgebaut haben. Horst Eichentopf war seinerzeit die treibende Kraft. „Oberkochen, der Hausberg, der Turm und die Hütte – das gehört zusammen“, sagt Billie Müller.

Lothar Schell, Schwäbische Post


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