5-Tages-Wanderfahrt in die Dübener Heide

Fünf wunderschöne, sonnige Tage waren den 51 Älblern auf ihrer Wanderfahrt in die Dübener Heide beschert. Während der Sommer in Oberkochen auf sich warten ließ, konnten die Wanderfreunde im Hotel Sackwitzer Mühle jeden Abend auf der Terrasse sitzen.

Die Teilnehmer der diesjährigen 5-Tages-Wanderfahrt

Nach der Anreise am Montag, 14.6., begann das Programm am Dienstag mit einer Tageswanderung. Die Dübener Heide, ein Naturschutzgebiet zwischen Wittenberg und Leipzig, war den allermeisten Teilnehmern völlig unbekannt, und alle waren begeistert von der lieblichen Natur und der wechselvollen Kulturlandschaft mit ihren vielen Seen, die noch geprägt ist vom Bergbau. Aber auch ausgedehnte Wälder und unberührt erscheinende Moore gehören zur Dübener Heide, eines der jüngsten Naturschutzgebiete in Deutschland. Begleitet wurde die Gruppe von Frau Hanl, einer einheimischen Wanderführerin.

Am Mittwoch stand ein Besuch in der Lutherstadt Wittenberg auf dem Programm. Im Rahmen der sehr interessant gestalteten Stadtführung hatte die Gruppe Gelegenheit, Luthers 95 Thesen an der Schlosskirche zu bestaunen. Auch die Luthereiche, an der Martin Luther einst die Bannbulle des Papstes verbrannte, hat alle fasziniert, Geschichtskenntnisse über Lucas Cranach und Melanchthon konnten aufgefrischt werden. Mit dem Bus ging es dann weiter zum Wörlitzer Park, eines der schönsten Landschaftsparks in Kontinentaleuropa nach englischem Vorbild und Teil des Weltkulturerbes. Die Parkanlage besteht schon seit ungefähr 1773 und sollte damals der Erholung und der Bildung der Untertanen dienen.

Am Donnerstag wurde zuerst noch einmal gewandert, nämlich nach Bad Schmiedeberg. Sehenswert waren dort die Kneippanlagen, die natürlich ausprobiert werden durften. Anschließend ging es mit dem Bus nach Torgau. Ein guter Bekannter führte die Gruppe durch die Stadt, was sehr interessant war, denn in Torgau befindet sich ein geschichtsträchtiger Ort: Am 25. April 1945 begegneten sich erstmals russische und amerikanische Soldaten, zunächst auf den Elbwiesen bei Lorenzkirch. Den Beteiligten erschien es aber unpassend, diese Begegnung zu feiern und Bilder davon zu veröffentlichen, da sie inmitten unzähliger Leichen deutscher Zivilisten stattfand. Stattdessen bereitete man „East meets West“, also die Truppenvereinigung, für den nächsten Tag in Torgau vor, heute auch bekannt als „Handschlag von Torgau“. Der „Elbe Day“ wird in Torgau jedes Jahr gefeiert.

Die Abende waren während der ganzen Zeit angenehm warm, sodass man auf der Terrasse des Hotels „Sackwitzer Mühle“ sitzen konnte. Auch an Unterhaltung fehlte es nicht, die Teilnehmer ließen sich einiges einfallen um die Gruppe zu amüsieren, zum Beispiel mit Sketchen, Gesang und anderen Beiträgen. Das Hotel stellte sich als gute Wahl heraus: idyllisch inmitten der Dübener Heide gelegen, großzügig angelegte Zimmer, gemütliche Aufenthaltsräume, Wellness-Bereiche und hervorragende Verpflegung stellten wirklich alle Teilnehmer mehr als zufrieden.

Am letzten Tag der Reise ging es zuerst nach Leipzig, wo der Bruder von Herrn Grohmann sich für eine Stadtführung zur Verfügung stellte. Er führte die Gruppe zu vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt, unter anderem besichtigte man Auerbachs Keller, das zweitälteste Lokal der Stadt. Schon seit 1438 wurde dort Wein ausgeschenkt. Der damalige Eigentümer hieß eigentlich gar nicht Auerbach, wurde aber so genannt, nach seinem Geburtsort. Er war Leibarzt des Kurfürsten von Sachsen und bekam das Gasthaus als Dank für seine treuen Dienste. Berühmt wurde Auerbachs Keller natürlich durch Goethe, der während seines Studiums in Leipzig oft dort gesehen wurde.

Nachdem sich alle noch auf eigene Faust in der Stadt umgesehen hatten, wurde es Zeit für die Heimreise. Unterwegs gab es noch eine letzte gemeinsame Einkehr in der Frankenfarm bei Bayreuth. Die Teilnehmer bedankten sich herzlich mit einem Präsent bei den Organisatoren der Wanderfahrt, den Ehepaaren Grohmann und Vogt. Man war sich einig, dass die Reise in jeder Hinsicht ein voller Erfolg und für alle ein tolles Erlebnis war.

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