Neues vom Bilzhaus
IJGD arbeitet zum letzten Mal in der Oberkochener Bilz

Seit vielen Jahren gehören Jugendliche aus aller Welt ins Oberkochener Bild der Sommerferien. In diesem Jahr sind es 16 Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren, die von der 22-jährigen deutschen Leiterin Susanne Burth aus Passau und dem 34-jährigen algerischen Leiter Mustafa Zorna aus Sidi Bel Abbes betreut werden.

Die Jugendlichen, drei Jungen und 13 Mädchen, kommen aus Tschechien (4), Slowakei (2), Estland (1), Russland (2), Weißrussland (1), Spanien (2), Japan (1) Algerien (1), Deutschland (2). Wie jedes Jahr wurden die Jugendlichen von den Internationalen-Jugend-Gemeinschafts- Diensten (IJGD, Sitz in Bonn) für drei Wochen an die Stadt Oberkochen vermittelt. Die Jugendlichen müssen An- und Heimreise selbst bezahlen. Sie erhalten von den Veranstaltern, in diesem Fall der Stadt Oberkochen, ein kleines Tagegeld. Der Veranstalter sorgt auch für die Unterbringung. (Dreißental-Turnhalle). Die Jugendlichen verköstigen sich dort selbst. Die zentrale Betreuung während dieser Zeit übernimmt, wie immer, das Staatliche Forstamt in der Person von Reinhold Vogel, und städtischer seits Alt-FFW-Kommandant Sepp Merz. Aber auch andere Organisationen und Vereine beteiligen sich aktiv bei den vormittäglichen Arbeitseinsätzen (8.00 Uhr bis 13.00 Uhr): Freiwillige Feuerwehr, Schwäbischer Albverein und Heimatverein. Auch die Firma Baugeschäft Wingert unterstützt die IJGD.

Nachmittags finden kulturelle Unternehmungen statt. Vom 20. bis 22. August fand, betreut von sechs Mitgliedern des Heimatvereins Oberkochen, der alljährliche IJGD-Einsatz in der "Bilz" statt. Bekanntlich wurde vom Heimatverein das nach dem 30-jährigen Krieg von österreichischen Einwanderern errichtete und nach seiner Aufgabe um 1830 und in den späten 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts eingeebnete, überpflanzte und später vergessene Bilzhaus ab 1989 in seinen erhaltenen Grundmauerresten sukzessive freigelegt und in den gefundenen Teilen restauriert. In zahlreichen Einzelgruppen wurden folgende Arbeiten erledigt: Reinigung der großen Bilzhülbe. Ausschlagen und Abtransport von Holz um die Bilzhülbe. Abmähen von Grünwuchs und Unterholz um das Bilzhaus. Entunkrauten der Flächen im und ums Bilzhaus.

Weitere Wiederherstellung der teilweise verwitterten Grundmauern. Bei einer Oberflächenschürfung im Nahbereich der kleinen Bilzhülbe wurden, wie bereits zu einem früheren Zeitpunkt vermutet, beim Säubern des Geländes Mauerreste eines weiteren Steingebäudes festgestellt. Ein dort gefundenes reich verziertes Kachelbruchstück belegt, dass zumindest die Steinhäuser in der "Bilz" gar nicht so primitiv ausgestattet waren, wie bisher angenommen. Eine weiterführende Grabung kann ohne die Erlaubnis des Landesdenkmalamts allerdings nicht stattfinden und ist vorerst auch nicht notwendig. Die Jugendlichen arbeiteten drei Tage lang in freundschaftlicher internationaler Zusammenarbeit mit Volldampf, sodass der Bereich um das Bilzhaus sich nun fast wie eine gepflegte Parklandschaft darbietet - ein wirklich lohnendes Wanderziel. Seit dem Herbst des letzten Jahres informiert eine beim Bilzhaus aufgestellte Tafel über "Bilz", Bilzhaus und Bilzhannes.

Das Bilzhaus ist, nach dem "Römerkeller", seit kurzem das zweite archäologische Bodendenkmal auf Oberkochener Gemarkung.

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